„Vöschtesch Drüttche“ ist zurück!
Wie durch ein Wunder hatte „Vöschtesch Drüttche“ den Fluten am 14. Juli 2021 getrotzt und sich am Weserufer unter der Trauerweide abgesetzt, lediglich 100 Meter entfernt von ihrem Ursprungsort in der Haasstraße. Die Skulptur des Bildhauers Cédric Faymonville war nahezu unbeschädigt geblieben und symbolisiert nun als Mahnmal die Widerstandskraft, das Stehvermögen und den Zusammenhalt nach dem verheerenden Hochwasser.
Fotos Vöschtesch Drüttche nach der Flut: Michael Emmermann
Musik, Straßentheater & Umtrunk
Bei Musik, Straßentheater und einem Umtrunk wurde die Statue in den Spanischen Gärten an ihrem neuen Standort willkommen geheißen. Nun weist sie mit ihrem ausgestreckten Arm genau auf das Geburtshaus des Heimatdichters Joseph Conin (in der heutigen Malmedyer Straße 14), der den Liedtext zu Gertrude Försters Geschichte geschrieben hatte. So war sie im Juli 2021 vom Wasser angespült worden.
Mit ihrer zweisprachigen Darbietung thematisierte L’impro Fabrique die Nacht der Flut, die die Eupenerinnen und Eupener wohl nie vergessen werden. Ihre Wortspiele rund um „Vöschtesch Drüttche“ entlockten dem Publikum dann so manches Lachen. Zum Abschluss stimmten die Eupener Theaterfreunde gemeinsam das Lied der „Vöschtesch Drüttche“ an, was dem Nachmittag einen feierlichen Höhepunkt verlieh. Benjamin Fleig führte als Moderator durch die Veranstaltung und auch die Enkel und Urenkel von Joseph Conin kamen zu Wort.
Offizielle Einweihung
Gegen 16 Uhr folgte der offizielle Teil der Einweihung mit einer kurzen Ansprache von Bürgermeister Thomas Lennertz. Seinen besonderen Dank richtete er an die Wallonische Region, die die Errichtung des Hochwasser-Mahnmals mit Fördermitteln ermöglicht hatte. Ebenso galt seine Anerkennung der Arbeitsgruppe um das Kulturelle Komitee, die Viertelgruppe „Unterstadt – ein starkes Viertel“ und das Stadtmuseum, die das Projekt entwickelt hatte. Die Umsetzung erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Architekten Manfred Lerho, dem städtischen Bauhof sowie dem Technischen Dienst. Anschließend übergab Thomas Lennertz das Wort an die Regionalabgeordnete Christine Mauel, bevor er im Namen der Stadt zum Umtrunk einlud.
Neu gestaltetes Umfeld für „Vöschtesch Drüttche“
Nicht nur die Skulptur wurde restauriert, sondern auch das Umfeld wurde neu gestaltet: Die Figur steht nun auf einem Sockel aus Wäserpeere (rundgewaschene Steine aus der Weser), der in die bestehende Natursteinpflasterfläche integriert wurde. Eine Sitzbank lädt zum Verweilen ein und eine Infotafel mit QR-Code liefert Hintergrundinformationen. An der Brücke beim alten Wehrhäuschen „Selterschlag“ wird ein Fernrohr samt Infotafel installiert, das genau auf die Skulptur ausgerichtet sein wird. Eine Hochwassermarke weist auf die Höhe des Wasserstands bei der Flut hin.