Städtische Arbeiten
Nach der schnellen Räumung im Juli stehen seit einigen Monaten nun die Wiederaufbauarbeiten an. Bis Ende November konnte die Stadt Eupen bereits alle Versicherungsdossiers abschließen. Dabei handelt es sich um einen sehr wichtigen Schritt, da von diesen Dossiers die Finanzierung der Projekte zum Wiederaufbau abhängen.
Der Wiederaufbau wird allerdings mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Dies lässt sich durch mehrere Faktoren erklären:
- Öffentliche Verwaltungen unterliegen einer strengen und langwierigen Prozedur bei Bauprojekten. Für jedes größere Projekt muss die Mission eines Projektautors öffentlich ausgeschrieben werden. Erst wenn diese Prozedur abgeschlossen ist, kann dieser Projektautor die eigentlichen Planungen in Angriff nehmen. Dann kann in einem 2. Schritt die eigentliche Projektleistung für den Unternehmer ausgeschrieben werden. Zwischen der ersten Projektautorenausschreibung und den ersten tatsächlich sichtbaren Arbeiten am Projekt liegen daher nicht selten bis zu 2 Jahre.
- Da alle Betroffenen schnellstmöglich die Wiederaufbauarbeiten durchführen möchten, sind die zur Verfügung stehenden Projektautoren und Fachkräfte nicht in der Lage, allen Anfragen gerecht zu werden.
Aus diesen Gründen können die Arbeiten teilweise um mehrere Monate verzögert werden. Die Stadt Eupen tut allerdings ihr Bestes, um die betroffenen Viertel nicht nur wiederaufzubauen, sondern auch nachhaltiger und besser zu planen.
1. Gebäude
Was bereits erledigt wurde:
Die Stadt hat an zahlreichen Gebäuden bereits Instandsetzungsarbeiten durchgeführt. So wurden unter anderem die Sozialwohnungen in der Borngasse und am Werthplatz wieder bewohnbar gemacht. Auch die öffentlichen Toiletten in der Klötzerbahn und der Frankendelle sind wieder für die Bevölkerung zugänglich.
Um den betroffenen Bürgern eine Anlaufstelle für die Entsorgung der durch das Hochwasser verursachten Abfälle zu bieten hat die Stadt außerdem schnell den Wertstoffhof in der Unterstadt wieder in Betrieb genommen.
Was aktuell läuft:
Derzeit laufen die Abrissarbeiten an der stark in Mitleidenschaft gezogenen Sporthalle an der Hillstraße. Auch die Arbeiten für den Wiederaufbau des Pavillons im Temsepark und des Lokals für den Tauchklub und der Pfadfinder Hütte wurden bereits in Angriff genommen.
Die nächsten Schritte in der geplanten Reihenfolge (voraussichtlich bis 2026):
- Aufwertung der Sporthalle auf Schönefeld als Ausgleich für die abgerissene Sporthalle in der Hillstraße: der Projektautor wurde bezeichnet. Die Planungen laufen.
- Wiederaufbau des Tennispark Hütte. Der Projektautor wurde bezeichnet. Die Planungen laufen.
- Ausschreibung der Mission des Projektautors für den Wiederaufbau des Viertelhauses Cardijn und der Gebäude für soziale Einrichtungen
- Spezifische Hochwassermaßnamen nach Studien und neuen Richtlinien. Diese Maßnahmen können erst in ein paar Jahren konkret genannt werden.
2. Straßen und Kanäle
Was bereits erledigt wurde:
Bereits im Juli 2021 waren die meisten Straßen wieder begehbar und befahrbar. Im Seisseleveedel (Malmedyer Straße) mussten provisorische Straßenarbeiten durchgeführt werden, damit die Bewohner innerhalb weniger Monate wieder ihre Wohnungen und Häuser erreichen konnten. Diese provisorischen Arbeiten beinhalteten die Asphaltierung einer Straße, das Erstellen von Kanalanschlüssen, sowie die Wiederherstellung von Strom-, Gas- oder Wasseranschlüssen.
Außerdem liefen die Ausschreibungen für die Bezeichnung verschiedener Projektautoren. Diese Ausschreibungen umfassen die Arbeiten an der Oberfläche und auch die Kanalisation. Betroffen sind folgende Projekte: Ausbau und Gestaltung des Seisseleveedels, Ausbau und Gestaltung des Schilswegs, eines Teiles von Bellmerin und der oberen Haagenstraße, Ausbau und Gestaltung Hütte und obere Gülcherstraße.
Was aktuell läuft:
Nach der Bezeichnung der Projektautoren hat nun die Planungsphase in den oben genannten Straßen begonnen.
3. Brunnen und Parks
Was bereits erledigt wurde:
In der Gülcherstraße und im Temsepark wurden Bodenanalysen durchgeführt um zu prüfen, ob die Böden durch das Hochwasser verseucht wurden. Die Analysen waren eine Voraussetzung, damit der Wiederaufbau überhaupt geplant werden kann. Glücklicherweise konnten keine schwerwiegenden Verunreinigungen festgestellt werden.
Was aktuell läuft:
Die Planung und Ausschreibung der Arbeiten des Spielplatzes in der Gülcherstraße wurde bereits in Angriff genommen. Die Arbeiten werden im Mai beginnen und vor den Sommerferien beendet sein. Außerdem hat die Stadt die Ausschreibung der Mission des Projektautors für das Gestaltungsprojekt „Scheiblerplatz und Hillstraße“ angestoßen.
Die nächsten Schritte in der geplanten Reihenfolge (voraussichtlich bis 2024):
- Instandsetzung der Brunnen: Weberbrunnen/ A ge Pömpke/ Friedensbrunnen/ Wasserspiel Klötzerbahn/ Wäserpeer/ Wasserspiel Scheiblerplatz/ Vogelsmarie. Dieser Schritt soll im Sommer 2022 abgeschlossen sein.
- Planung und Ausschreibung sowie Ausführung des Gestaltungsprojekt Scheiblerplatz und Hillstraße, inklusive aktive Bürgerbeteiligung
- Ausschreibung und Bezeichnung eines Projektautors sowie anschließende Planung und Durchführung der Arbeiten zur Instandsetzung der Brunnenanlage im Temsepark
4. Brücken
Was bereits erledigt wurde:
Schnell hat die Stadt alle Brücken auf dem Stadtgebiet gesichert, damit diese kein Sicherheitsrisiko für Fußgänger und Verkehrsteilnehmer mehr darstellten. Anschließend wurde die Reihenfolge festgelegt, in welcher die Brücken wiederaufgebaut werden sollten. Die Arbeiten an der Brücke Bellmerin wurden bereits abgeschlossen.
Was aktuell läuft:
Die Ausschreibungen für die Bezeichnung der Projektautoren für die verschiedene Brücken sind erfolgt. Die Vorprojekte sind in Bearbeitung.
Die nächsten Schritte in der geplanten Reihenfolge (voraussichtlich bis 2024):
- Planung und Ausführung der Arbeiten Brücke Alte Malmedyer Straße
- Planung und Ausführung der Arbeiten an der Brücke Langesthal
- Planung und Ausführung des Endausbaus der Brücke Hütte
- Planung und Wiederaufbau der Fußgängerbrücken Selterschlag-Gülcherstraße, Haagenstraße-Weserstraße und Selterschlag-Scheiblerplatz
- Planung und Wiederaufbau der Fußgängerbrücke am Camping Hertogenwald
5. Wasserläufe
Was bereits erledigt wurde:
Um die Sicherheit von Fußgängern und Anwohnern zu gewährleisten wurden alle Gefahrenstellen abgesichert und sind derzeit nicht zugänglich.
Was aktuell läuft:
Momentan ist die Stadt damit beschäftigt, die Sicherungsmaßnahmen der Ufer zu koordinieren.
Die nächsten Schritte in der geplanten Reihenfolge:
- Sanierung und Gestaltung der Uferböschung
- Instandsetzung der nicht schiffbaren Wasserläufe
6. Wälder
Was bereits erledigt wurde:
Um die Sicherheit von Fußgängern und Wanderern zu gewährleisten wurden alle Gefahrenstellen abgesichert. Gewisse Bereiche der städtischen Waldungen wurden gesperrt.
In Zusammenarbeit mit dem Forstamt konnte die 1. Phase der Instandsetzung der Forstwege bereits abgeschlossen werden.